Bettmeralp

02.07.2000 Bettmeralp 15.Gletscherlauf-Aletsch 17km 1000Hm

01:55:47h 25Grad sonnig 74kg
Morgens um 7:45Uhr starteten wir mit 28 Teilnehmern aus der Pfalz in einem moderneren Reisebus zur Fahrt in die Schweiz.
Über Frankreich und Basel ging die Reise via Genfer See, durch das traumhafte Rhonè-Tal in Richtung Brigg. Das Wetter war traumhaft warm und die Landschaftseindrücke ließen die Reise, wie im Flug vergehen. Die letzte Etappe wurde mit der Seilbahn absolviert.
Also, alle sieben Sachen gepackt ging es in die nächste freie Gondel und in einer Fahrt mit eindrucksvoller Aussicht ab auf die 1950m hoch gelegene autofreie Bettmeralp.
Einige hatten ihre vorhandener Höhenangst zu überwinden, da die Gondel zwar groß, aber mit Glasfenstern rundum ausgestattet war. Aber, oben angekommen entschädigte ein toller Alpenblick für die überwundene Höhenangst. Der Eindruck ein kleines Dorf zu betreten zerstreute sich schnell, der Fußmarsch mit Gepäck beladen, hin zum Hotel entwickelte sich schon zum ersten Training: Der Weg wurde länger und länger und endlich, nach gut einem Kilometer war das Ziel um 17:00Uhr erreicht. Unser Hotel entschädigte uns mit überraschend guten Zimmern und einer traumhaften Aussicht über mehrere 4tausender, bis hin zum Matterhorn. Schwimmbad und Whirlpool sorgten für Entspannung und ein 5 Gänge Menü verwöhnte unsere Geschmacksnerven.
Ausblick
Blick aus unserem Hotelfenster
Gondel
Die Bettmeralp von oben (unser Ziel)
Bettmeralp, Gletscherlauf- Aletsch einmal eine echte Herausforderung auch in diesem internationalen Feld.
Trotz ungewohnter Höhe und schwierigem Streckenverlauf ein Muss für Landschaftsläufer.
Am 2.7. um 9:50Uhr war auf 1950m Höhe der Start zum einmaligen Erlebnis eines Hochgebirgslaufes.
Über 470 Teilnehmer machten sich auf die 17 Kilometer lange Strecke.
Über eine erste Steigung wurden 100hm (Höhenmeter) auf den ersten 2km gewonnen. Vorbei am Bettmersee ging der Weg über Wiesen und Wanderwege herunter zur Riederalp. Hier auf 1925m überraschte der Blick auf einen Golfplatz die Teilnehmer. Bei Kilometer 4 begann dann die erste Härteprüfung.
In den nächsten 1000m wurden knapp 200hm gewonnen. Zum ersten mal wurde einem die Höhenlage so richtig bewusst, denn schnell ging die Puste aus und es wurden sowohl aus Luftmangel, als auch auf Grund des steilen Anstieges von vielen erste Gehpausen eingelegt.
Weiter auf schmalen Wanderpfaden vorbei am Abgrund ging's auf den nächsten 6km rund um das Riederhorn. Auf und ab führte der Weg via Riederfurka auf die 2227m hoch gelegene Hohfluh. Hier fiel der Blick dann über den Aletschgletscher bis hin zum Finsterahorn, einem 4-Tausender.
Immer parallel zum großen Aletschgletscher sollte der Lauf uns auf den nächsten 4 Kilometern dem Ziel entgegen führen. Hier ab Km 10 begann sich dann die Spreu vom Weizen zu trennen. Weitere 100hm machten auf den nächsten 500 Metern das Atmen schwer.
Auf und ab führte der Weg nach Biel 2292m "tief" gelegen. Hier bei Kilometer 13 stockte einem fast der Atem, war doch das Ziel 400 Meter höher zu sehen.
Die wurden dann auf den nächsten 3 Kilometern "genommen".
Gemsenähnliches Klettern war angesagt. Mal laufend, mal auf allen vieren krabbelnd, dann wieder gehend, näherte man sich dem Ziel. Über eine Schneefläche führte der letzte Kilometer zur Bergstation.
Hier gab es zur Belohnung noch einmal "flachere" letzte 300m. So konnten fast alle Finisher erhobenen Hauptes ins Ziel auf 2643m einlaufen, begleitet vom Applaus der vielen mit der Seilbahn angereisten Zuschauer, die die Berghänge zierten.

Laufsieger wurde der 31-jährige Brite Billy Burns, der mit 1:15:53h den bestehenden Streckenrekord um über 6 Minuten verbesserte, gleichzeitig distanzierte er damit den immerhin 3-maligen Sieger Martin von Känel um über 4 Minuten und verwies ihn deutlich auf Platz 2.
Ich wurde trotz umzugsbedingtem Trainingsmangel in 1:55:44h 5tbester Deutscher und 72. der AK M20- M39.
Bei den Damen siegte einmal mehr Birgit Lennartz in 1:36:09h mit deutlichen 8 Minuten Vorsprung vor der zweitplatzierten Schweizerin Ursina Lareida, und damit auch gleichzeitig in der Wertung der W20- W39.
Von gestarteten 470 Teilnehmern kamen nur 396 ins Ziel, auch das zeigt wie anspruchsvoll die Strecke war.

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Aletsch
Panoramablick beim Lauf ist garantiert
Aletsch
Auf geht's in Richtung Ziel
Finale
Nur noch ein paar Meter, dann ist es vollbracht

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