Mittelrhein Marathon
Veranstaltung Markantes
1. Mittelrhein Marathon 2005 Tolle Premiere am Rheinufer, aber sehr heiß
2. Mittelrhein Marathon 2006 Erneute Hitzeschlacht, mit leicht verbesserter Organisation

1. Mittelrhein Marathon 2005

Eine gelungene Premiere in traumhafter Landschaft
Ein Marathon am Rheinufer entlang, da geht es doch immer bergab, da muss ich hin. Also flugs angemeldet und warten, dass ich noch im Teilnehmerlimit zugelassen werde. Es klappt und ein paar Wochen später spiele ich sogar mit dem Gedanken Brems- und Zugläufer zu machen. Dann renne ich nicht wieder so und kann die Landschaft besser genießen.
Rhein Festung Denkmal
Also gesagt getan, und ich werde sogar genommen, toll. Leider habe ich durch diese Ummelderei, ich bekomme jetzt Startnummer 99, meine Unterlagen nicht mehr erhalten. Aber ich habe ja die Zusage vom Veranstalter, dass alles glatt geht.
Also auf nach Koblenz, bereits am Freitag, da ich Samstag noch einen 10er im Eifelcup laufe.
Es herrschte geschäftiges Treiben und ich mache mich auf die Suche nach dem Cheforganisator, Wilfried Raatz, einem erfahrenen und sympathischen ehemaligen Marathonbundestrainer, der sich auch als Organisator schon seinen Namen gemacht hat (Berlin, Frankfurt, Mannheim).
Ich finde ihn, wie kann es anders sein mitten im dicksten Knubbel, bei der Einweisung seiner Helfer, ein altes Problem, da diese meist noch unerfahren sind, aber es macht es ruhig und sehr gut.
Dann kommen wir ins Gespräch und er nimmt sich auch für mich extra seine Zeit. Respekt!
Das Fernsehen ist auch da und so komme ich sogar in den Genuss eines Interviews, welches bei SWR3 Samstags um 19:15 auch gesendet wird.
Presse Meeting Startnummer
Der Chef nimmt sich extra Zeit für mich und weist mich persönlich in meine Aufgaben ein und gibt mir sogar selbst meine Startnummer.
Das ist Verpflichtung für mich. Bei so einer Betreuung darf ich aber am Sonntag die Erwartungen nicht enttäuschen. Es ist also Pflicht für mich die gestellte Aufgabe 3:30h als Zielzeit zu laufen, mit Stolz zu erfüllen.
Die Marathonmesse ist trotz großzügiger Planung noch zu klein ausgelegt, aber beim ersten Mal muss man Abstriche machen. Wer hätte auch mit so einem Volksansturm gerechnet. Aber es wird allen unermüdlich geholfen, tolle freiwillige Helfer.
Sonntag -- Veranstaltungstag
Kaiserwetter schon morgens um 5Uhr. Ich schwinge mich in mein Auto und fahre nach Koblenz. Leider habe ich das mit dem Parken nicht so ganz kapiert und stehe prompt auf dem falschen Parkplatz, aber mit Glück und unter Hilfe des Orgateams werde ich nicht abgeschleppt und mein Auto ist wirklich noch da, als ich im Ziel ankomme.
Nach einem Fußmarsch von knapp 3km erreiche ich den Koblenzer Hauptbahnhof, die Ordner kontrollieren meinen Fahrschein und ich sitze im Sonderzug nach Oberwesel, toll organisiert. Pünktlich um 7:10Uhr fährt der Zug ab, vorbei an der zu laufenden Strecke. Mancher sagt sich: Und das will ich wirklich alles laufen? Psychologisch natürlich nicht so gut zu sehen, wie lang die Strecke wirklich ist, vor allem als wir endlich am Halbmarathonstart vorbei fahren. Die Kilometerschilder werden immer kleiner und irgendwann kommt auch Kilometer 1 und um 7:40Uhr sind wir endlich in Oberwesel, am Startort. Mann, war das eine lange Fahrt, obwohl das waren nur 30min, also nur 3Stunden weniger als wir laufen sollen.
Schluss jetzt mit dem Gejammere, alle wollen raus aus dem Zug und es entsteht ein Stau, der Bahnhof ist für solche Massen halt nicht gedacht. Einige Lebensmüde queren einfach die Gleise, die Bahn hat alle Hände voll zu tun, denn kurz darauf durchfährt schon der nächste Zug das Gleis. Alles geht gut und wir kommen auf die B9, jetzt geht es zum Start. Kurz umgezogen und nochmals eine Gewichtserleichterung, dann bekomme ich auch ein Orga-Shirt und meinen Luftballon, damit ich als Tempomacher zu erkennen bin. Die Kleiderabgabe klappt problemlos, auch wenn hier keine Abgabezeit vorgegeben wurde.
Dann geht es Schlag auf Schlag, um 9 starten die Handbiker um 9:10 die Inliner, von denen ich viele nach vorne schicke, denn die hatten auch mal eingeteilte Startblöcke, in denen aber schon lauter nervöse Läufer stehen. Und so schicke ich Inliner aus Block C nach vorne ans Ende von Block B. Dann erfolgt der Start und ich begebe mich mit vielen anderen in Block A.
Ich positioniere mich so ungefähr in der Mitte des Startblocks, denn wer ganz nach vorne will, der braucht sicher keinen Zug- und Bremsläufer. Schon kommen die ersten Läufer auf mich zu und fragen: "Bist du der Läufer für 3:30? Wie läufst du denn, gleichmäßig? Welchen Einfluss hat das Wetter heute?..."
Ich versuche alle Fragen zu klären und erkläre die Marschtaktik, die ich mit Wilfried Raatz abgesprochen hatte. Erste Hälfte verhalten laufen und dann in der zweiten Hälfte die Leute durchbringen. Angesichts der Hitze, jetzt schon 27 Grad, wird das schwierig. Aber so vernünftig sind viele, dass sie sagen ich komme mal mit und wenn es mir dann zu heiß wird kann ich immer noch langsamer machen.
Pünktlich fällt der Startschuss und auf geht's. Wir laufen auf Bruttoendzeit, obwohl wir 36s später erst die Matten am Start passieren. Das ist unser Puffer bei der Zeit.
Die ersten Kilometer machen wir etwas langsamer, 5km in 25:36min, so kommt es dass der andere Tempomacher aus Block B schon bei uns ist, wenn das mal gut geht.
Langsam legen wir zu und obwohl einige nervös sind, zumal die Kilometerschilder nicht immer richtig stehen, kann ich immer wieder alle beruhigen, sich auf mich zu verlassen und wir erreichen km10 bei 49:52min.
Noch machen wir Witze, mancher will sogar schon per Handy bei der Königsbacher Brauerei einen Tisch bestellen, aber leider haben wir kein Handy und bis km 37 ist es noch weit. Bei Kilometer 15 fällt die andere Gruppe der 3:30er wieder hinter uns zurück und bleibt auch da (Ziel 3:33h), war wohl doch zu schnell am Anfang.
In Boppard verlassen wir die B9 und laufen direkt an der Promenade vorbei. Mörderstimmung und wir müssen aufpassen, nicht zu schnell zu werden, aber am Ende dämpft die Steigung zurück zu B9 den Übermut etwas und mit 1:44:03h erreichen wir den Halbmarathon. 1 Minute plus, das sollte doch bei dem Wetter reichen.
Leider bröckelt ab km25 unsere Gruppe etwas auseinander, die Hitze von jetzt über 30Grad zermürbt halt. Schatten gibt es leider nur auf der anderen Rheinseite und auf der Strecke ist gerade der Rettungswagen unterwegs. Bei km35 steht erneut ein Rettungswagen um einen Inliner zu behandeln. Ich rate meinen Begleitern nicht hinzusehen, da ihr Kreislauf vielleicht den Anblick nicht verkraftet und ich will sie nicht daneben liegen sehen. Trotzdem verliere ich bei km37 die beiden letzten Getreuen vom Start. Selbst ein km in 5:30 bringt sie nicht wieder ran.
Sorry, länger kann ich nicht warten, sonst orientieren sich zu viele an meiner Zeit uns sind dann alle zu langsam.
Ich laufe auf immer mehr Läufer auf, die mich fragen ob ich der 3:30er bin. Ja sage ich und versuche sie zu motivieren. Kommt bleibt vor mir dann seit ihr auf jeden Fall unter 3:30 und es sind nur noch 5-4-3-2-1km bis zum Ziel.
Ein zweiter Tempomacher stößt zu uns, wenn auch ohne Ballon und zusammen jagen wir auf den letzten 1500m die anderen ins Ziel, immer wieder die in Spalier stehenden Zuschauer motivierend uns mit ohrenbetäubendem Lärm zu unterstützen.
Es kostet uns zwar etwas Zeit und Kraft, ist aber die Mühe wert. Ich verpasse zwar die 3:30 Bruttozeit dadurch um 7 Sekunden, aber Netto waren es 3:29:30h und ich habe alle in meinem Umfeld auf den letzten Metern nach vorne gejagt, hoffe sie waren auch alle unter 3:30h.
Der Zielsprecher lobt meine Fastpunktlandung und im Ziel bin zwar auch etwas geschlaucht, aber glücklich, war doch ein Stück Arbeit.
Ich schnappe mir Getränke, obgleich ich lieber Cola gehabt hätte, Wasser kriege ich nicht mehr runter, nehme ich halt RedBull-Schorle, hoffentlich gibt das keinen Durchfall.
Ich gehe zur Massage, die gut organisiert ist, sie nehmen sich genügend Zeit, wenngleich ein ausstreichen der Muskeln mir lieber wäre als eine Massage. Mein Masseur greift mir richtig in den Muskel, so dass ich fast einen Krampf bekomme, aber er reagiert auf meinen Hinweis und danach wird's besser.
Ich berichte eine erste Manöverkritik an Wilfried Raatz und suche dann meinen Kleidersack.
Anscheinend waren die wohl zu spät losgefahren, denn wir müssen lange warten, da die Säcke noch im LKW gesucht werden müssen. Na ja aller Anfang ist schwer.
Der Weg zur Dusche ist etwas lang und leider schlecht beschildert, einer redet von 2 Stellen, aber ich finde nur eine im Schwimmbad, das aus allen Nähten platzt. Aber es klappt, da sind Läufer ein gutes Team, trotzdem relativ zügig und ich fühle mich wieder richtig gut.
Zurück im Messezelt sehe ich schon die Ergebnisliste, Platz 261 und das als Zugläufer, ich bin zufrieden, selbst der Sieger hatte nur eine 2:37h, war halt heiß.
Draußen sehe ich doch noch manche aus unserer früheren Gruppe, alle sind wohl heil angekommen, wenn auch etwas später, aber vielleicht sehen wir uns ja beim nächsten Mal wieder, dann klappt es sicher besser.
Ich werde sicher nicht zum letzten mal in Oberwesel am Start gewesen sein.
Nochmals Lob und Anerkennung für Herrn Raatz und sein Team, ich werde euch im Auge behalten. Ihr habt eure Meßlatte recht hoch gelegt und werdet daran zukünftig gemessen werden, aber das werdet ihr sicher auch meistern.

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2. Mittelrheinmarathon am 18.06.2006

Hitzeschlacht, die zweite
Fast schien alles, wie im Vorjahr, Große Hitze und kein Schatten.
Die Änderungen waren aber im Detail zu vermerken.
Die Marathonmesse.
Im letzten Jahr im total überhitzten und überfüllten Zelt am Deutschen Eck, wo Parkplätze Mangelware sind. In 2006 in der Sporthalle Oberwerth. Kühle Luft und reichlich kostenlose Parkplätze. Die Messe selber hätte ruhig ein paar Aussteller mehr haben dürfen, wahrscheinlich ist der Preis aber zu hoch um kleinere Aussteller anzulocken.
Leider gab es erneut ziemlich lange Schlangen am Troubledesk, da scheint irgendein Problem noch nicht gelöst worden zu sein. Da kann man nur auf's nächste Jahr warten, schließlich lernt auch ein Veranstalter noch immer dazu.
Udo Lohrengel war mit marathon&mehr auch auf der Messe vertreten, aha also bekannte Gesichter. Auch der Stand vom Magdeburg Marathon war mit bekannten Gesichtern besetzt. Petra Schulz, selbst eine gute Langstreckenläuferin und Andreas Fehrecke sorgten für topaktuelle Information, wir trafen uns bereits im April beim Ultra in Mnisek Tschechien)
Der Lauftag
Den ausgeschilderten Parkplatz für uns Läufer habe ich wieder verpasst, irgendwie scheint die Stadt Koblenz anders zu denken als ich. Also kein Shuttlebus zum Bahnhof, sondern wieder zu Fuß.
Später stellt sich heraus, dass ich genau an der Strecke geparkt hatte, Pech wenn die sich zum Vorjahr ändert. Aber ich werde nicht abgeschleppt und komme dennoch gut wieder nach Hause.
Die Bahnfahrt klappt perfekt, der Zug ist diesmal auch nicht so voll, wie 2005. Ich komme kurz vor 8 in Oberwesel am Start an.
Marco
Im Zug treffe ich auch Marco Hörnchen vom TuS Mechernich 1897 e.V.
Im Ziel sehen wir uns wieder, er war mit 03:27:55 h etwas schneller als ich.
Leider hatte mir niemand gesagt, dass es möglich gewesen wäre auch ein Zug früher zu fahren. So verpasse ich die letzte Einweisung für die Zug- und Bremsläufer; aber ich kenne meine Aufgaben auch so.
Also fertig umziehen und Kleidersack abgeben, das klappt problemlos und ich finde die Sachen im Ziel auch besser wieder, als in 2005 (Lob an den Veranstalter).
Der Weg zum Start ist doch noch reichlich weit und so nehme ich noch die Möglichkeit wahr an einem extra eingerichteten Getränkestand einen Becher Wasser zu trinken, es ist schon wieder warm, auch wenn der Start um eine Stunde auf 8:30 nach vorne verlegt wurde.
Block A
Meine Startposition ist am Ende von Startblock A und ein rosa Luftballon, so wie die Nummer 302 kennzeichnen mich als Zug- und Bremsläufer 3:30h.
Freunde
Auch einen „alten Bekannte“ treffe ich wieder, Karl Josef Wiesner vom VFB Ahbach, gestern noch beim Volkslauf in Kreuzweingarten unterwegs ist er heute Startläufer seiner Staffelmannschaft.
Wir machen noch schnell ein Erinnerungsfoto, dann öffnet sich die Absperrung zum Block B, die Läufer gehen nach vorne in Richtung Startlinie und wird etwas voller im Startblock.

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Einige Läufer scharen sich um mich und ich gebe ihnen letzte Tipps. „Nehmt euch Schwämme, kühlt den Kopf damit und wischt euch den Schweiß aus den Poren, trink an jedem Verpflegungsstand, rechnet so ca. 5 Minuten auf eure sonstige Bestzeit drauf, bei der Hitze“.
Ich erkläre noch kurz, dass wir nicht weiter nach vorne gehen, und ich auf Bruttoendzeit laufen werde, wir also auf jeden Fall unter 3:30h im Ziel ankommen werden. Unser Kilometerschnitt soll bei 4:59min pro km liegen.
Dann fällt der Startschuss und die übliche wilde Jagt geht los. Ich versuche den richtigen Schritt aufzunehmen, was aber schwer fällt, da die ersten Kilometer vollkommen falsch vermessen wurden. Km 1 erreiche ich erst nach 7:45min und die ersten Läufer werden schon nervös, sind wir etwa zu langsam? Ich versuche alle zu beruhigen, es wird sicher der nächste Kilometer dann in der Summe stimmen. Aber dem ist nicht so km2 ist erst nach 13min erreicht. Wieder versuche ich den richtigen Schritt zu finden, aber dennoch werde ich zu schnell. Da km 3 nur 3min lang ist fällt es schwer das richtige Tempo zu treffen.
km3
Es ist schwüler als 2005 und schnell sind wir alle schweißgebadet. Die Loreley wird passiert, ebenso die ersten Verpflegungsstände. Schwammstation und Getränke könnten noch etwas weiter auseinander stehen und bei Iso- und Wasserstand sind die Schilder vertauscht, was uns die Helfer aber auch zurufen, aber sonst ist alles prima. Zu meinem Glück kommt der Wasserstand am Ende und ich nehme immer mehr Becher also ich brauche, falls einer der Gruppe seinen Becher verpasst.
Wir genießen das tolle Panorama und sind fast alle noch zuversichtlich, unser Ziel in der geplanten Zeit erreichen zu können.
Burgen
Bei Kilometer 5 bin ich dann allerdings über 1 Minute schneller, als geplant, wenn das mal nicht die Läufer aus den Schuhen wirft. Also doch zu schnell geworden, ich versuche zu verzögern, was mir dann auch gelingt und der zweite 5er Abschnitt wird in 25:02min absolviert unser Tempo stimmt also jetzt. Aber schon fangen wieder die selben falschen Kilometerabstände an. Kilometer 14 und 15 sind sogar nur 2 Minuten auseinander. Scherzhaft sage ich meiner Gruppe, da hat sicher jemand Rheinkilometer vermessen, nur dass mir nicht über das Wasser laufen können.
-Ob wohl die anderen Tempomacher das Problem auch richtig erkannt haben und ihr Tempo finden?-
Gruppe330
Das Foto zeigt einen Teil unserer Gruppe, ca. bei km ca. bei km 15, fast alle waren bis zum HM noch mit mir zusammen unterwegs, wollten aber nicht alle unter 3:30h laufen
715 Udo Kapell mit 3:39:53h im Ziel
1076 Martin Wangenrot 3:51:17h
1001 Dr Thomas Siener 3:56:01
Babyjogger
Ein Babyjogger ist genauso schnell unterwegs, wie wir, Respekt.
km20
Schon nähern wir uns Boppard, dem Halbmarathonziel.
Boppard
Jetzt geht es herunter an die Rheinpromenade wo zum ersten mal so richtig Stimmung gemacht wird.
Die erste kräftige Steigung ist zu absolvieren, dafür aber nicht so lang.
HM
Dann passieren wir die Halbmarathonmarke. Die Uhr zeigt 01:43:22h Brutto, ich habe also immer noch die eine Minute von den ersten 5km im Plus. Ich hoffe die meisten halten trotzdem durch, ein kleines Polster braucht man hier auf der zweiten Hälfte, die gerade auf den letzten 4 Kilometern noch mal auf und ab hat, was zermürbt. Noch mal die Stimmung aufsaugen und dann wieder hinaus auf die B9, wo uns die Ruhe aufnimmt und die Sonne uns zermürben will.

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Sonne pur
Jetzt brennt die Sonne unerbittlich auf uns herab, das Durchhaltevermögen wird auf eine harte Probe gestellt. So langsam werden auch die Füßen von unten her warm.
Musik Marcel
Bei km 26 wird uns musikalisch Mut gemacht und in Rens herrscht erneut eine unheimlich tolle Stimmung. Feuerwehr und Anwohner bieten Duschen zur Abkühlung, die ich jedoch meide Erstens will keine nassen Schuhe und zweitens mag ich diese Kälteschocks nicht. Ich benutze lieber häufiger den Schwamm. Auch hier gilt den Anwohnern ein großer Dank, fast überall in den Ortschaften stehen Eimer und Schüsseln mit Wasser, und Schwamm habe ich immer einen dabei.
Am Ortseingang Koblenz werden Erinnerungen wach, hier wollten wir schon im letzten Jahr ein Königsbacher Bier trinken, aber auch diesmal verkneifen wir es uns. Stattdessen gönne ich mir eine Cola, am einzigen Stand der Strecke, leider etwas warm. Auch der Stand könnte an anderer Stelle sein, da er fast direkt gegenüber den Wasser und Schwammständen auf der linken Seite platziert ist.
Marcel (4944) der laufverrückte Franzose begegnet uns, der ist auch bei jedem Marathon zu finden.
Und dann kommen die letzen drei Kilometer, leider auch die mit dem meisten Profil.
Schon seit Kilometer 32 motiviere ich meine immer kleiner werdende Truppe. „Stellt euch eine eurer Trainingsstrecken vor, die ihr sonst lauft. Es ist kühl und was sind schon 10km. Die habt ich doch schon so oft gelaufen und 50Minuten ist doch so langsam, dass könnt ihr alle locker.“ So und ähnlich versuche ich sie zum durchhalten zu bewegen.
Dann bei km 40 schicke ich sie nach vorne mit dem Kommentar: „ Auf geht’s, ich will euch erst im Ziel wieder sehen“. Ich selber nehme noch mal etwas Tempo weg um einige Läufer noch ins Ziel zu treiben. „ Wir liegen gut in der Zeit, deutlich unter 3:30h. Wenn ihr mich bis zum Ziel noch seht seit ihr auf jeden Fall unter 3:30h. Auf geht’s."
Dann kommen die letzten Kurven und das Deutsche Eck, das Ziel ist da und die Uhr bleibt bei 03:28:30h Brutto, oder Netto 03:28:13h stehen. Etwas schneller, als ich wollte.
Ziel
PowerRunner
Ich erhalte meine Medaille und eine Helferin macht ein Foto von mir, der Luftballon ist zwar nicht im Bild zu sehen, hat mir aber auch durchgehalten und mir unterwegs immer gezeigt, von wo der Wind kam. Leider hat mich nicht getragen und auch keinen meiner Gruppe
Ziel
Ich blicke noch einmal zurück auf die Festung Ehrenbreitstein und hoffentlich noch einige meiner Truppe, die es noch schaffen unter 3:30h zu bleiben. Alle Finisher sind aber glücklich das Ziel erreicht zu haben. Die Hitze hat einige doch deutlich gezeichnet, auch Halbmarathonläufer (mit rosa Startnummern), die wir gegen Ende noch reichlich überholt haben.

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1566
Dann geht es weiter zu Getränkestand und das Finisher Shirt abholen.
Im Ziel dann die ersten erfreulichen Bilder ich treffe Jochen Born (1566) der sein Ziel in 3:28:44h erreicht hat, Glückwunsch.
1606
Josef Daitche (1606) vom Sportbund Rheinland hat das Ziel in hervorragenden 3:26:45h erreicht.
Team
Stolz machen wir zusammen ein Foto.
Ob wir uns wohl mal wieder treffen, oder ich mal von ihm hören werde?
W1
Auch die Damensiegerin Eva Marie Kran (1489) lässt mich ein Foto von ihr machen.
Sie war in hervorragenden 3:17:16h am Deutschen Eck.
Den Herrensieger, erneut Uwe Honsdorf vom TuS Rot Weiß Koblenz (2:35:00h)
sehe ich leider, wie üblich, nicht mehr.
1072
Auch Harald Dickel (1072) ist zu recht stolz auf seine Zeit. Mit 3:37:41h kann er sich in der Hitze teuer verkaufen. Und diesmal haben wir es immerhin bis km 30 geschafft zusammen zu bleiben.
1901
Und auch Stephan Marker (1901) kann mit seinen 3:39:44h lachen, das Finish klappt sicher in 2007 besser, Franz Josef Schäfer (1401) 3:38:14h ist sich dessen jedenfalls sicher. Und solange die beiden im Ziel noch lächeln können, habe ich sicher nicht alles falsch gemacht.
Und wir alle hoffen weiter, es kann ja nicht immer über 30Grad sein, wenn wir hier laufen.
Also in diesem Sinne Jungs: „See You On The Racetrack“
Massage
Schnell hin zur Massage, dem ersten Schritt zur Regeneration, dann zum Duschen ins Hallenbad und ab durch die Mitte.
Koblenz du hast mich noch nicht das letzte Mal gesehen.

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