Mountainman Ultra

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Ultra 80km 5000Hm am 18.08.2012

Wenige Minuten trennen uns noch vom Start zum Mountainman Ultra. Die Temperaturen sind hier oben am Berghotel Trübsee kurz nach Sonnenaufgang noch recht mild und wir nutzen die Gelegenheit noch ein paar Fotos zu schießen, während wir das Morgenrot beobachten.
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Das Feld der Ultras sammelt sich
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Marion, Wolfgang und ich, fast wie letzte Woche beim Ultra in Monschau
Alle stehen recht entspannt zusammen, doch dann um 6:35Uhr ein Knall und eine Qualmwolke, das war der Startschuss, ein  wenig überraschend. Alles jagt los, fast wie bei einem Citymarathon. Schnell bin ich am Ende des Feldes, obwohl immer noch Läufer nachkommen. Einige haben den Startschuss wohl noch in der Gondel erlebt und rennen jetzt hinterher.

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The Race is On
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Der Trübsee und der morgendliche Graustock (2661m) mit Huetstock (2676m)
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Parallel zum See und unter dem Trübsee Hopper laufen wir mit der Sonne im Rücken
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Die Morgensonne illuminiert die Bergwelt
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Friedlich werden wir von den Kühen beobachtet und das wird fast bis ins Ziel so bleiben
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Ein zwei kleine Kurven und eine Bachquerung..
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nach knapp einem Kilometer beginnt der Spaß, Aufstieg zum Jochpass auf 2208m
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Der Ultralindwurm erobert die ersten 500 Höhenmeter
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Schon nach 1300m ist der Feld komplett aufgereiht, wie eine Perlenkette
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Aber dennoch gibt es auf einmal einen Stau, warum nur???

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Das Feld rückt wieder enger zusammen
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Und dann heißt es warten
Obwohl fast alle loshetzen ist nach 1,5km warten angesagt. Der Grund wir dann auch ersichtlich. Eine Vereinzelungsanlage, sonst eher bei Eintrittstoren in Stadien. Jeder einzelne muss das Tor (ein querliegendes V) erst zu sich hinziehen, dann zwischen das V, das Tor vorschieben, herausgehen und der nächste kann folgen. Der Sinn hier in der Schweiz ist der, dass die Tiere hier nicht passieren können, also in ihrem Abschnitt bleiben. Aber mir erscheint es, fast wie ein Eintrittstor. Das Eintrittstor in noch folgende Bergpanoramen und Erlebnisse in der Welt der Alpen. Und wer hat's erfunden, die Schweizer.
Nach kurzer Wartezeit kann auch ich passieren und so gibt es nach dem Tor wenigstens so viel Abstand, dass kaum jemand den anderen am Berg überholen muss.
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Ich nutze die Zeit um hinter mich zu blicken, der Trübsee im Morgen, das ist sehenswert.
Dan geht es weiter hinauf aufs Joch. Nach 2 Kilometern habe ich 250 Höhenmeter gewonnen und bereits 27 Minuten Zeit gebraucht, das war langsamer als erwartet, aber deshalb bin ich ja auch am Ende des Feldes. Ich denke dennoch der erste Anstieg sollte nicht zu flott sein, denn es wird noch ein langer und warmer Tag. Ich nutze die Gelegenheit mich an den Untergrund zu gewöhnen, meine Stöcke auf die richtige Länge einzustellen und den richtigen Schritt zu finden.
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Unterhalb des Reissend Nollen (3003m)
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Unter uns bereits ganz klein das Berghotel Trübsee, unser Startpunkt
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Weiter hinauf zum Jochpass
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Im Schatten Reste von Schnee
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Kurz vor dem Pass
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Noch ein letzter Blick in Richtung Start
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Welch herrlicher Anblick, das war den Aufstieg wert
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Aber beim nächsten Mal nehme ich die Jochpass-Liftanlage, das geht einfacher
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Die erste Verpflegung bei km 2,8 nach 44 Minuten. Ich genieße den letzen Schatten und sinniere über den Satz: "Dr Berg riäft". Wow, und da gibt es Leute die die Deutsche Rechtschreibreform als schwierig betrachten. Na die sollten mal hier vorbeikommen.

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Der Mountainman ist ein echter Trail. Nur wenige Meter nach dem Start wandelt man schon auf Bergwanderwegen. Dazu noch etliche Höhenmeter, das ist selektiv. Schon jetzt ist das Feld mir komplett enteilt und dennoch ich habe richtig Spaß und genieße das Rennen. Anfangs dachte ich, dass eine Verpflegung nach 2,8km recht früh kommt, aber jetzt nutze ich sie gerne, denn der Tag wird lang und heiß und der nächste Posten ist nach weiteren 6 Kilometern bei km 8,8 in Tannalp. Und das kann dauern, also eine Trinkblase, oder Trinkflaschen sind hier ein Muss.
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Weiter in Richtung Engstlenalp und Tannalp
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Der Engstlensee
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Und wieder ein paar kleine Meter bergauf, das Feld weist mir den Weg
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Nach 4 Kilometern erneut ein Blick zum Engstlensee, voraus am Horizont Tannalp
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"Gratwanderung" auf 2300 m
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Der Luzern-Marathon ist auch hier vertreten, die Schornos wird's freuen, dass das Finishergeschenk von 2010 hier so gut verwendet werden kann.
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Hinunter in Richtung Engstlenalp
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Bergimpressionen, die man sich nirgendwo erkaufen kann, man muss sie erleben.

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Im Schatten des Graustock, den wir vom Start aus im Morgenlicht sehen konnten
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Licht und Schatten bieten tolle Impressionen, wenn man mal vom Weg nach oben blickt.
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Bei Kilometer 7 wandelt sich der Weg erneut
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Die Welt scheint dir allein zu gehören
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So ein Foto ist schon fast Geld wert, vor der Kulisse der Wendenstöcke
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Tannalp ist voraus schon zu erkennen
Ich muss schon sagen, der Mountainman enttäuscht nicht. Mein Start hat sich bereits jetzt gelohnt. 7 Kilometer und 1,5 Stunden die ich fast ununterbrochen hätte fotografieren können und am liebsten auch noch langsamer absolvieren wollen. Landschaftlich so abwechslungsreich, mit der Sonne hinter uns hervorragend zu betrachten, ob andere sich die Zeit auch genommen haben. Ich denke eher weniger, aber genau darum liebe ich es in den Bergen zu laufen. Nicht den Sekunden nachjagen, sondern Impressionen und Erlebnisse wie ein Schwamm in mich aufsaugen. Anhand der Fotos kann ich das ganze dann noch einmal so richtig genießen. Wenn es nur nicht das Zeitlimit gäbe, ich ließe mir noch viel mehr Zeit. Und dann noch der Gipfel der Ereignisse: Als ich noch so genieße hetzt von hinten jemand an mir vorbei, eine mir vertraute Gestalt taucht aus der Sonne hervor, wie ein Adler im Angriff.
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Ja da kommt er herangeeilt Daniel Steiner von Marathon 4 You
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Daniel hat den Start verpasst und ist gut 5 Minuten nach uns losgeeilt. Bei Km 8 hat er mich dann erreicht und da wir uns bereits bei vielen Marathons getroffen haben muss ein Foto Pflicht und Verpflichtung sein. Oft konnten wir gleichschnell sein, aber diesmal wird Daniel sicher mir weiterenteilen, so denke ich. Also gemeinsames Foto und mal sehen wie lange wir uns gegenseitig die Motive "klauen", denn beide suchen wir stets unterwegs nach guten Fotomotiven.
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Daniel und ich kurz vor Tannalp im Hintergrund die 3-Tausender in Richtung Grimselpass

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Tannalp bei km 8,8 mit der zweiten Verpflegung, aber jetzt kein Schatten mehr.
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Nach einer kurzen Erfrischung geht es weiter in Richtung Balmeregghorn, Racetime 1:43h
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Wir folgen der vorbildlichen Beschilderung nach links um den Tannensee
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Bei Kilometer 10 gibt es Sumpfblumen zu bewundern
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Am liebsten bliebe ich hier zu einer Brotzeit sitzen
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Aber der Gipfel lockt mit 2130m und das ohne Sherpas
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Noch ein letzter Blick in Richtung Tannalp

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Das Balmeregghorn wartet auf uns und wie erwartet entschwindet Daniel nach vorne
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Bin ich hier auf der Chinesischen Mauer?
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Hinter jeder Kuppe eine neue Impression der Mountainman macht echt Lust auf mehr
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Wow, was eine Berg-und Talbahn
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Power und Kontrolle ist hier gefragt
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Have a drink on me
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Up and Down
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Blick zum Melchsee auf 1900m gelegen
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Weiter in Richtung Planplatte, dem Grat folgen
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Balmeregghorn Halfwaypoint zwischen Tannalp und Planplatte
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Racecontrol, alle Ok nach 2:30h
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Und Abwärts durch die Blumenwelt

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Alte Regel des Mountainman wenn es runter geht, geht's auch wieder rauf
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Bergwandern auf 2100m
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Blick zurück in Richtung Balmeregghorn
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Planplatten voraus
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Kilometer 16 und die Verpflegung warten
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Blick auf den Brienzersee
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Das ist der weitere Weg in Richtung Käserstatt und km 20
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Auch hier hin geht's per Lift mit dem Eagle Express
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Noch ein letzter Blick zurück, denn gleich geht es bergab.
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Nach 16km und knapp 3 Stunden tut eine Erfrischung richtig gut
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Ich liebe Schweizer Schilder nie stehen da Entfernungen, immer nur Zeiten.
Also 1h40min bis Käserstatt in ca. 5km Entfernung
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Noch ein letzes Mal die Aussicht genießen, dann geht es nach der Zwischenzeitmessung weiter.
Die ersten drei Stunden des Mountainman liegen hinter mir. Es ist ca. 9:35h, die Sonne scheint in einem wolkenlosen Himmel, Kaiserwetter. Die Strecke hat mir bisher knapp 1000 Höhenmeter geschenkt und dazu ungeahnte Bergimpressionen. Dieser Lauf ist ein Muss, bei gutem Wetter. Bisher kann ich nur sagen, 2013 werden der Trailrunner in der Schweiz eine grandiose Meisterschaft in dieser Kulisse absolvieren können. Anspruchsvoll, gut organisiert und landschaftlich reizvoll, abwechslungsreich und immer gut für eine Überraschung.
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.

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