Monschau Marathon

Artikelübersicht aller Berichte

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24. Monschau Marathon 2000

Monschau- Marathon, bereits zu 24. male gibt es hier in der tiefsten Provinz es einen landschaftlich reizvollen Lauf mit fast 800 Höhenmetern. Hier war es denn mit 30 Grad auch sommerlich heiß und trocken. 2 Kapeller Läufer stellten sich der Herausforderung. Alwin Gumbrecht und ich traten mit dem Ziel ein paar "Wettkampfkilometer zu fressen" an. Aber Alwin lies es denn doch recht flott angehen. Und so war km 10 trotz mehrerer Steigungen schon nach 45min erreicht. Ein fast 2km langer Anstieg senkte dann das Tempo und erweckte das Gefühl, wieder in der Schweiz zu sein. Auf und ab wand sich der zumeist im Wald verlaufende Weg. Ungefähr bei Hälfte des Rennens wurde eine Bundesstraße gequert, hier waren hunderte von Fans versammelt um für eine unglaubliche Atmosphäre zu sorgen. Bis km 26 ging es dann wieder in die Wälder. Die nächsten 3km waren wieder ein Bad in der Zuschauermenge. Überall wurden von Anwohnern und Fans zusätzliche Verpflegungsstände angeboten, eine wohl einmalige Sache, die bei anderen Laufveranstaltungen Nachahmer finden sollte. Dann nach mehreren bergab km kam noch eine letzte ca. 3km lange Steigung, um dann bei km 39 in einem Höllenlärm zu enden. Eine Fangemeinde der Sonderklasse überraschte die Läufer. Unter einer mit Trikots vollbehangenen Wäscheleine lief man in eine Art von Zeltstadt, in der eine reichhaltige Verpflegungsstelle aufgebaut worden war. Unter frenetischem Jubel der Massen, ging es frisch gestärkt auf die letzten km. Die waren fast eben auf Asphalt zurückzulegen. Im Kopf war ich bereits im Zielkanal, doch bei km 40 ging es noch einmal bergab. "Toll das macht die Sache leichter", so dachte ich, aber Monschau ist eben einzigartig, und so ging der Weg kurz nach km 41 nach links ab in einen Feldweg. Der schenkte allen Läufern noch einmal eine 15% Steigung auf 300m Länge. So auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt waren die letzten 200m mit einem erneut phantastischen anfeuernden Publikum bis in den Zielkanal diesmal wirklich ein einzigartiges Erlebnis.
Die Eifeler verstehen es aber auch nach dem Lauf für Zufriedenheit zu sorgen. Live Musik und mehre Getränke- und Speisebuden sorgten für Kirmesstimmung unter den fast 3000 anwesenden Besuchern. Das gute Wetter tat ein übriges.

Der Sieg des Laufes ging mit 2:44:19h an Ralf Klesius vom SV Oberweis. Er trug sich damit knapp vor dem Lokalmatador Helmut Peters in die Siegerlisten ein. Dieser wurde zweiter in 2:45:26h, ebenfalls ein Schnitt von unter 4min/ km, auf dieser schwierigen Strecke, bei knapp 30Grad nicht zu verachten.
Alwin Gumbrecht wurde nach verhaltener zweiter Rennhälfte in für ihn lockerem Laufstil mit 3:18:46h (87.Platz und 22.M40) abgewunken. Ich selbst, mit angezogener Handbremse dabei, lief in 3:22:03h als 107. und 29.Platz M35 in das hervorragend betreute Ziel ein.
Dort gab es für alle Teilnehmer reichlich zu trinken, Apfelschorle, Tee, Wasser und Isotonische Getränke halfen schnell einen Teil der verlorenen Flüssigkeit wiederherzustellen.
Alles in allem bleibt festzustellen, Monschau ist eine Reise wert, wenn man den etwas anderen Marathon kennen lernen will. Natur pur und reichlich Profil warten auch im nächsten Jahr auf ca. 1600 Teilnehmer.

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25. Monschau Marathon 2001

Beim 25. Monschau Marathon waren Alwin Gumbrecht und ich erneut mit am Start. Beide wollten wir diesen einmalig schönen Landschaftsmarathon als Aufbauwettkampf benutzen und waren daher recht gelassen am Vorstart. Mit dem diesjährigen Teilnehmerlimit von 1600 Startern ist Monschau allerdings auch am Ende seiner Infrastruktur angelangt. Das Limit wurde eine Woche vor dem Start erreicht.
Toll, dass die Veranstalter dies eingesehen haben und nicht des Geldes wegen auf mehr Starter wert legen.
Alwin lies mich denn auch recht lange auf seine Rückkehr vom stillen Örtchen warten, so dass ich erst 10 Minuten vor dem Start mein Gewicht auf Startgewicht reduzieren konnte. Dadurch etwas im Zeitdruck, ich musste sich noch umziehen, war der Start etwas zu zeitig für mich. Etwa 2:30 Minuten nach dem Startschuss war ich erst an der Startlinie. Leider gibt es in Monschau keinen Chip und so war die Perspektive eine recht neue.
Mein Kommentar wörtlich: "Als ich am Start ankam waren nur noch Mütter mit Kinderwagen und eine Traube von Zuschauern an der Startlinie. Das Feld war schon lange weg, der letzte Läufer schon 50- 100m Meter vor mir zu sehen. Ich war also definitiv letzter und konnte endlich einmal das Feld von hinten aufrollen."
Die ersten Kilometer sind in Monschau bekanntlich recht eng und so begann zunächst ein ungewollter Gelände- und Wiesenlauf. Nach ersten 5km in offiziellen 24:15min kam ich so langsam wieder zu den gewohnten Laufkollegen, nach 7km dann zu Alwin, der sich vor Unglauben kaum ernst halten konnte über diesen "verschlafenen" Start. Bis km 13 liefen wir beide zusammen, dann zog Alwin davon und ich begleitete einen Laufkameraden aus der Mutscheid, da der Lauf ja schließlich nicht so schnell werden sollte und eh 2,5 Minuten an der Endzeit schon weg waren.
Der Lauf bei sommerlichen Temperaturen fand bei Alwin nach 3:16:12h als 60. sein Ende. Damit war Alwin fast 5 Minuten schneller als im Vorjahr, seine Form scheint also zu stimmen. Ich erreichte mit meinem Partner HaJo Dederichs nach offiziellen 3:26:43h als 129. das Ziel und hatte somit über 1100 Starter hinter mir gelassen, auch ein gutes Ergebnis. Für Hajo war außerdem eine neue persönliche Bestzeit in Monschau herausgesprungen.
Anschließend gab es eine der berühmten Monschauer Siegesfeiern mit Kaffee, Kuchen, Live-Musik, Bierbuden, Würstchen....., also ein echtes Sommerfest.
Mit Helmut Peters siegte beim 25. Monschau Marathon endlich der Läufer, der bei 11 Starts zwar immer das Rennen mitbestimmte, aber noch nie über etliche zweite Plätze in Monschau herauskam. Er war so gerührt, dass ihm die Worte ausblieben und die Tränen flossen. Glückwunsch Helmut endlich die gerechte Entlohnung für deine tollen Läufe in Monschau.
Fazit: Erstmals mit Teilnehmerlimit von 1600 Läufern, welches 1 Woche vor dem Start erreicht wurde.
Ein Marathon zu humanen Preisen 20DM für den Marathon und 15DM für ein T-Shirt, da kann man nicht klagen.
Die Organisation ist zwar ausgereizt, aber die Stimmung einfach fantastisch.
Am Abend vor dem Lauf eine Pasta-Party, während des Laufes begeisternde Zuschauer, prima Verpflegung, reichlich Wasser, und im Ziel alles gut organisiert, mit Volksfeststimmung.
Das Wetter war wieder spitzenmäßig und Läufer wie Walker von der Landschaft begeistert, wenn auch die teils kräftigen Anstiege auf den 762 Höhenmetern mache an ihre Grenzen brachten.
Gegen Ende war es mit 30 Grad wieder recht warm, daher auch der Start um 8Uhr, Walker noch früher.
Alles in allem wieder eine runde Sache, es hat Spaß gemacht dabei zu sein.

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26. Monschau Marathon 2002

Zur tollen Naturstrecke in malerischer Eifellandschaft kam diesmal fast ideales Laufwetter dazu.
22 Grad sind für die profilierte Waldstrecke genau richtig, auch wenn es Tage zuvor geregnet hatte und die Wege etwas rutschig waren.
Bestzeiten waren diesmal möglich, und wurden auch von einigen erreicht.
Das Publikum und die gut organisierten Verpflegungsstände waren unerschütterlich und feuerten alle Starter an, auch ohne Traumwetter.
Das sah dann auch Petrus ein und schickte gegen Mittag noch etwas Sonnenschein, so dass im Zielbereich erneut Open- Air- Volksfeststimmung möglich war.
Die Umkleide direkt am Ziel war trotz der etwas zu geringen Anzahl an Duschen ideal und ist weiterzuempfehlen.
Ich werde jedenfalls diesen Marathon, als einen der schönsten Landschaftsläufe stets weiterempfehlen.
Er bildet für mich immer einen guten Test für die Herbstmarathons, und eine tolle Landschaft lies auch bei meinem 3. Start in Monschau keine Langeweile aufkommen. Trotz bereits bestehender Probleme mit meinen Knochen, letzte 4Wochen kein Training mehr möglich, laufe ich in Monschau meine Streckenbestzeit.
Kirche Finish

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28. Monschau Marathon 2004

Monschau hat immer Kaiserwetter gebucht. Zumindest erscheint es mir so.
Nach fast 2 Jahren verletzungsbedingter Pause versuche ich mich wieder an einem Marathon. Natürlich habe ich mir Monschau herausgesucht. Denn erstens ist Monschau landschaftlich immer sehr reizvoll und andererseits ist die Stimmung einfach gigantisch.
Außerdem bietet sich bei der Halbmarathonmarke und bei km 30 die Möglichkeit aus dem Rennen auszusteigen, falls alle Stricke reißen.
Start ist wie gewohnt um 8 Uhr. Da ich nicht vor Ort übernachte heißt es also früh aufstehen. Gegen 5 Uhr ist die Nacht zu Ende. Nach einem Frühstück mit Toastbrot (Kranzkuchen gibt es leider nicht in der Eifel) mit Honig und Wasser geht es auf den Weg nach Monschau. Unterwegs noch schnell einen Starter von der Firma Ultra Sports als 2. Frühstück und dann ab zum Schulgelände in Konzen. Alles ist bestens organisiert, wie schon die Onlineanmeldung problemlos geklappt hat.
In einer neuen Sporthalle (muss wohl 2003 gebaut worden sein) erhalte ich meine Unterlagen und das in Monschau immer qualitativ sehr hochwertige T-Shirt, diesmal in schwarz mit goldener Schrift.
Nur 50m weiter ist ausreichend Platz in der alten Turnhalle, um sich und seine 7 Sachen zu lagern. Umziehen, Schlange stehen für das "Erleichtern des Startgewichts" und ab zum ca. 200m entfernten Startpunkt.
Ich platziere mich weit vorn, da in Monschau die Bruttozeit zählt und die ersten 2km recht eng sind.
Der Start erfolgt und ich fühle mich topfit. Das Wetter ist mit 20 Grad traumhaft und die Wälder spenden Schatten.
Die alten Zwischenzeiten meiner früheren Bestzeit unterbiete ich bei km 5 und 10 deutlich und ich bin gespannt, wann mich der Hammer trifft, da ich eigentlich zu wenig Vorbereitungskilometer habe.
Aber die Kilometer fliegen so dahin selbst den heftigen Anstieg im schönen Holderbachtal (bis zu 15%) bringe ich trotz steigender Temperatur gut hinter mich.
Beim Halbmarathon wird die Hauptstraße gequert und die ersten längeren Passagen mit flachem Gefälle folgen.
An der Strecke wird Ultrabuffer ausgegeben, was mir sehr recht ist, da ich diesen gut vertrage und so keine Gelpäckchen mitnehmen muss.
Die Hitze steig auf fast 27 Grad und Schwämme werden immer wichtiger, aber in Monschau kein Problem. Jede Menge private Stände ergänzen die offiziellen Verpflegungspunkte, und so kann ich mich ständig kühlen
Ich warte immer noch auf den Hammermann, aber der hat mich anscheinend vergessen und selbst der fast 2km lange Anstieg bei km 36 lässt mich zwar leiden, aber nicht "sterben".
Seit dem Halbmarathon nutze ich die Verpflegungsstände immer um kurz ein Stück zu gehen, dafür richtig zu trinken und meinen Kopf und meinen Nacken mit einem dicken Schwamm zu kühlen. Trotzdem bleibe ich immer unter meinen alten Bestzeiten. Jetzt wird's zwar etwas ungemütlicher, aber ich weiß ich kann den Vorsprung mitnehmen und über die letzten 5km bringen, dass gibt dann doch noch etwas mehr Moral.
Bei km 40 treffe ich noch einen Kollegen aus Rheinzabern, der mir freundlich zuruft, als er mich überholt. Dann noch den letzten Anstieg zum Ziel herauf und es ist endlich geschafft.
Trotz wenig Training steht eine neue Bestzeit und so freue ich mich über eine erneut gute Veranstaltung und genieße die Dusche, Massage und das anschließende Volksfest im Schulhof, trotz fast 30Grad.
Monschau ich komme wieder !!

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29. Monschau Marathon 2005

Monschau malerisches Dorf in der Eifel, bekannt für seine Senfmühle und seine Open-Air Opernveranstaltung, erwacht einmal im Jahr aus seinem beschaulichen Leben.
Dann wird Monschau, genauer gesagt Konzen zur Hochburg für Landschaftsläufer und Walker.
Eigentlich immer bei gutem Wetter, ist Monschau Garant für Party und gute Stimmung, bei sommerlicher Hitze. Aber in diesem Jahr war alles etwas anders.
Monsun in der Eifel? - - PowerRun beim 29.Monschau Marathon
Es ist immer ein echtes Erlebnis, am Monschau Marathon teilzunehmen. Schon zum 29. male vom TV Konzen, diesmal am 14.August 2005 ausgerichtet.
Das Erlebnis fängt schon bei der Anmeldung auf der Internetseite an. Ein sauber geführtes Menü und ein übersichtliches Anmeldeformular erleichtern den Vorgang. Der Verein kann sogar aus einer Liste ausgewählt werden, so ist einheitliche Schreibweise garantiert, auch bei der Mannschaftswertung. Eine kurze Erklärung und per einmaliger Einzugsermächtigung wird das Geld abgebucht und man ist angemeldet. Das ist echter Service.
Mit 20¤ für den Marathon inklusive T-Shirt und Medaille ist der Lauf noch dazu ein echtes Schnäppchen in der heutigen Zeit.
Während die großen City-Läufe immer mehr eine Art von Raubrittertum entwickeln ist man sich in Monschau treu geblieben. Humane Preise auch vor Ort, tolle Stimmung und nette Helfer runden das Bild ab. Eine Teilnehmerbegrenzung auf maximal 1600 Starter garantiert, dass der Eindruck eines Landschaftslaufes erhalten bleibt und bestätigt, dass hier der Teilnehmer und nicht das Geldverdienen im Mittelpunkt stehen.
Monschau findet immer am zweiten Sonntag im August statt, und der Start ist immer um 8:00Uhr, da es dort in der Regel "bullig" heiß ist. Dafür ist anschließend immer eine Open-Air Party im Schulhof in Konzen. Da hat man es dann gerne warm und verweilt noch lange.
In diesem Jahr, allerdings war einiges anders.
Schon im Vorfeld hatten Regenfälle für niedrige Temperaturen und feuchte Wege gesorgt, und die Frage nach der richtigen Kleidung und dem richtigen Schuhwerk kam auf. Radlerhose und Trial-Schuhe, oder Trikot und normale Laufschuhe?
Als echter Eifeler Junge habe ich mich für einen normalen Laufschuh entschieden und für das Trikot, denn wenn ich erst mal laufe wird mir eh nicht kalt und nasse Füße hole ich mir so oder so. Vorsichtshalber habe ich aber ein Funktionsshirt an Freunde gegeben, die bei km 34 stehen werden, falls denn alles schief geht und ich am Ende langsam unterwegs bin, dann friere ich wenigstens nicht.
Um 6:00 Uhr starte ich gemeinsam mit befreundeten Läufern des SV 47 Mutscheid von Euskirchen aus in Richtung Monschau. Regen und Temperaturen von 11 Grad lassen mich nicht gerade in Jubelstimmung an der Start fahren. In Konzen ist es auch nicht viel besser, aber auf dem Weg vom Parkplatz zur alten Schule, hört es auf zu regnen und ich ziehe mich in Ruhe um. Den entscheidenden Stau, den vor den Toiletten, da gibt es immer zu wenige, schaffe ich auch rechtzeitig und begebe mich zum Start. Die Regenhexe lasse ich in der Umkleide, es ist ja trocken.
Aber das war ein Irrtum, 4 Minuten vor dem Start kommt ein echter Platzregen herunter und lässt alle enger Zusammenrücken, das wärmt und hoffentlich wird man dann nicht ganz so nass.
Kirche Die Kirche von Konzen

gleich bei Start und Ziel

Ein weithin sichtbarer Fixpunkt
Aber dann, der große Moment, pünktlich um 8Uhr startet das Feld und der Regen ist erst mal vergessen. Langsam genug anlaufen ist die Devise, bei den kühlen Temperaturen, nicht überpacen.
Trotzdem muss man hier weit genug vorne sein, da es nach knapp 2km einen rutschigen Waldweg bergab zur Blumenauer Mühle geht. Da muss man vorausschauend laufen, mancher schlittert hier schon erheblich, und einige stürzen gar.
Unsere Gruppe übersteht alles unbeschadet und gemeinsam laufen wir in Richtung Monschau.
Es geht leicht bergab und der erste Verpflegungsstand mit Wasser wird erreicht. Hier heißt es trinken, auch wenn bei dem Wetter noch keiner Durst hat, später kann man das nicht mehr ausgleichen, wenn man jetzt zu wenig trinkt. Über rutschiges Kopfsteinpflaster geht es quer durch Monschau hin zu km5. Die ersten Fotografen machen ihre Bilder vor der malerischen Fachwerkkulisse. Entlang der Rur geht es weiter, jetzt auf Waldwegen. Der Regen hält an und wahre Bäche fließen über den Weg. Trotz aller Vorsicht hole ich mir zum ersten Mal nasse Füße und der rechte Socken ist schon nass.
Bei km7 wird die Rurbrücke überquert, Vorsicht rutschig, da aus Holz, und es folgt ein erster steiler Anstieg nur 200m kurz, aber ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch folgt.
Es folgt eine überschwemmte Wiese und danach sind dann beide Schuhe und Füße richtig nass.
H&H Hiltrud und Hajo bei km 10

Weiter geht es auf und ab Richtung Widdau, hier bei km10 treffen wir zum ersten Mal unsere eigens angereisten Fans, das gibt Motivation, Fotos werden gemacht, schließlich sieht der Läufer hier noch gut aus, sogar der Regen lässt etwas nach.
Mir tun Helfer und Fans leid, die müssen bei dem Wetter ausharren, während wir laufen dürfen, das ist heute sicher der bessere Part.
Zügig nähern wir uns dem Schrecken vieler Monschauläufer, dem Holderbachtal.
Hier beginnt die erste echte Prüfung bei km12 zieht sich ein steiler langer Anstieg bis hin zu km14. Auf jetzt rutschigen Waldwegen sind dabei ca. 150Höhenmeter zu erlaufen. Manch einer geht jetzt lieber, aber wir nicht.
Auf den Vorderfuß wechseln, Kniehub, kleine Schrittlänge, hohe Frequenz und die Arme richtig einsetzen. So bleibt unser Puls relativ niedrig, und wir überholen eine ganze Menge von Läufern.
Oben angekommen gibt es beim Verpflegungsstand eine Belohnung und dann heiß es wieder im langen Schritt rollen lassen, denn es geht wieder bergab. Auf und ab bleibt uns bis km 17,5 erhalten, dann gibt es noch einmal eine Erfrischung und wir nähern uns stetig bergan der Halbmarathon-Marke.
Frank und Ich Bei Kilometer 21 quert man die Hauptstraße, hier ist immer die Hölle los.
Auch unsere Fans sind wieder da, hier am Brather Hof und anscheinend sehen wir immer noch gut aus.


Frank und PowerRunner
Bis jetzt haben wir uns unsere Kräfte gut eingeteilt und sind in Richtung Endzeit von 3:25h unterwegs. Wir nutzen das jetzt folgende Asphaltstück um es noch mal rollen zu lassen und die folgenden welligen Stücke durch die Waldwege lassen unsere Muskulatur wieder richtig locker werden, bis wir bei km25,5 das Perlbachtal erreichen.
Hier heißt es wieder den Schritt umstellen, denn ein weiterer steiler Anstieg bis km 28 in Kalterherberg kostet erneut Kraft und hohe Koordination auf vom Wasser ausgespülten Waldwegen.
Oben angekommen ist unser Kopf richtig warm und der jetzt erst spürbare kalte Wind bläst uns kräftig entgegen.
Schnell einen Schwamm über den Kopf gepresst und, dann dem Wind entgegen auf die einzige längere flache Asphaltpassage.
Wir lassen es mit ca. 4:40min/km laufen und treffen in der Mitte von Kalterherberg erneut unsere Fans, alles im grünen Bereich.
Kalterherberg Kalterherberg


hier wird Kilometer 30 durchlaufen
Das vorläufig letzte Bergabstück bringt uns zu km 33,5 und zur Norbertus Kapelle.
Hier werden noch einmal Gel-Päckchen verzehrt und gut getrunken, denn jetzt wartet die Abschlussprüfung auf uns.
Sonst in fast glühender Hitze, aber heute recht angenehm, starten wir unsere langen Schlussattacke.
Vom Tal im Leyloch bis nach Mützenich ca. 2km geht es jetzt auf Asphalt stets bergauf. Während andere hier gehen, dreht mein Laufpartner Frank Kurth erst richtig auf. Noch 7 Kilometer, und milde Temperaturen, er will persönliche Monschaubestzeit laufen und bei einem Schnitt von 4:40min /km am Berg habe ich fast Mühe dranzubleiben.
Oben angekommen gibt es aber auch keine Pause, eigentlich wollten wir 5er Schnitt laufen, aber Frank fühlt sich gut und "will es einfach weiter rollen lassen".
Ich hätte ihn nicht so gut trainieren sollen.
Wir überholen ständig andere Läufer, die der Anstieg geschafft hat, und ich als PowerRunner und sein Trainer, obwohl eigentlich schnellerer Läufer, hänge nur noch hinten dran.
Aber Frank mit 84kg und über 1,80m Körpergröße zeigt, dass auch muskelbeladene Läufer ausdauernd sein können.
Ich bewundere seine Leidensfähigkeit und aus einem, wie ich dachte, für mich gemütlichen Trainingslauf wird fast ein echter Wettkampf.
Wir nehmen beim Durchlauf durchs Zelt der LG Mützenich, das die Strecke quer überspannt und immer ein Garant für Superstimmung ist, noch einen Schluck Cola und saugen die Atmosphäre in uns auf und begeben uns auf die schier endlose Schlussgerade (1,5km).
Die zieht sich immer länger und Regen setzt erneut ein.
Runter geht’s zur Rochus Mühle bei km40,5. Dort kommt die letzte böse Falle für Monschauneulinge.
Es kommt ein Abzweig nach links auf einen Wiesenweg. Heuer kommt noch einmal ein monsunartiger Schauer dazu und durch den jetzt total matschigen Weg und über rutschige Schiefersteine wuchten wir uns den Schlussanstieg nach Konzen hoch.
Ab Kilometer 41 noch mal richtig steil bergauf, da lasse ich abreißen und kann mich erst im flacher werdenden Teilstück auf den letzten 400m wieder an meinen Laufpartner herankämpfen.
Endspurt Erneut jubeln unsere Fans und wir kommen auf die Monschauer Zielgerade.
Noch mal konzentrieren es ist rutschig, aber der Veranstalter hat die Schieferplatten schon mit Sand abgestreut, Klasse Service.



Endspurt von Frank Kurth
Zwischen einer Paradeaufstellung von jubelnden Fans laufen wir gemeinsam in Richtung Ziel, mein Kollege reicht mir die Hand, der Streckensprecher kündigt uns an und unter dem Blitzlicht des Fotografen und dem Jubel der Fans erreichen wir nach 3:19:54h das Ziel. Total durchnässt, aber glücklich und eigentlich noch nicht mal so kaputt wie sonst.
Frank ist 53ter im Ziel und hat seine Bestzeit in Monschau von 3:37h auf 3:19h verbessert, wenn das keine Leistung ist.
Unsere Vereinskameraden erreichen in 3:36:50h (HaJo Dederichs) und 3:37h (Hiltrud Trippe) das Ziel, ein tolles Mannschaftsergebnis.
Unsere Dame ist dabei noch achte Gesamt und 3. der W45.
Der Verpflegungsstand im Ziel ist heute dünn besucht, dafür staut es sich in der Umkleide und bei den heute wichtigen warmen Duschen.
Aber es geht Läufertypisch recht ungezwungen zu und keiner muss zulange frieren, bevor ihn die warme Dusche wiederbelebt.
Jetzt zahlt sich das große Zelt aus, welches in Monschau seit einigen Jahren immer mit aufgebaut wird. Es ist zwar etwas enger als draußen, aber mit Live-Musik und einer Spinning-Demonstration wird die Zeit bis zur Siegerehrung gut überbrückt.
Trotz Regen und Windböen herrscht tolle ausgelassene Stimmung, das Essen ist wie immer gut und preisgünstig und die Siegerehrung diesmal sogar mit Podest.
Sieger

Die Gesamtsieger

In Monschau werden immer nur die ersten 3 der Gesamtwertung geehrt, aber das ist allen recht, denn hier locken nicht die Preise, sondern das Event selber die Läufer nach Monschau.
Sieger wurde in 3:42:19h Jörg Achten von der DJK Armada Würselen, zweiter André Collet DJK Armada Würselen in 3:44:12h und der dreimalige Sieger in Reihe Olivier Pierron (Sieger 2002,2003,2004)von Ciemes Herve wurde dritter in 3:46:54h.
Bei den Damen siegte Inge van Bergen, aus den Niederlanden in 3:10:42h, vor Marijke Krutzen, Stap Heerlen, auch Niederlande in 3:16:48h und Claudia Schwan, SV Germania Eicherscheid in 3:23:58h, als erster Deutscher Läuferin.
Die Siegerin hat allerdings "nur" einen Trainingslauf gemacht, sie will am folgenden Wochenende einen Ultramarathon in der Schweiz laufen.

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