16. Regensburg Marathon am 28.05.2006 |
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Regensburg im nächsten Jahr der Ausrichter der
Senioreneuropameisterschaften im Marathon, da musste ich hin. Hier
in der Nähe der Heimat Deutscher Götter und Helden, Walhalla, wollte
auch ich zum Helden werden. |
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Nach der Anreise ist erst mal Sightseeing angesagt. Die Walhalla ist unser erstes Ziel. Hier wo die Germanischen Götter hausen, da muss auch ich hin. Wo anders können die Helden des Marathons schon ihre Heimat finden? |
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Auch bei mäßigem Wetter ist der Blick auf Regensburg immer noch sehenswert. Unter uns die Donau. |
Gegenüber der Donau werden wir morgen laufen, hoffentlich bei besserem Wetter. |
Derzeit wird das gesamte Gelände restauriert. Sicher wird der Anblick in 2007 noch imposanter sein als in diesem Jahr. Ihr Götter, wir kommen wieder! |
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Dann kommt der Renntag! Die Lust ist deutlich gesunken. Regen und Wind peitschen durch Regensburg, das seinem Namen alle Ehre macht. 15 Grad und keine Wetterbesserung in Sicht. Alle Helfer stehen in Regenkleidung da und manche auch mit Schirm. Die Anfahrt gestaltet sich schwierig. Als Marathonläufer komme ich als erstes an und gehe als letztes, aber ich soll den Parkplatz nehmen, der am weitesten weg ist und dann in einen Shuttlebus wechseln. Bei diesem Wetter habe ich dazu wenig Lust und suche mir auf Umwegen einen Platz, der näher an Start und Ziel liegt. Der Regen ist so stark, dass die Gullys überlaufen und dazu richtig kalt. Mein Mitleid gilt den Inlinern, die noch vor uns starten müssen. Alle Läufer verstecken sich im Zelt und versuchen sich vor dem Regen zu schützen. Die Kleiderabgabe in bereitgestellte LKW's klappt recht zügig, die Toiletten sind wie immer knapp, aber alles klappt just in time. Sogar der Regen lässt 10 Minuten vor dem Start etwas nach. Hoffnung keimt auf. |
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Letzte Instruktionen und Uhrenvergleich. Gleich geht es los. |
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Die Favoriten werden per Handschlag begrüßt |
und pünktlich um 8:45 erfolgt der Startschuss |
Knapp 1200 Läufer machen sich auf den nassen Weg Die ersten Kilometer sind reichlich mit Kurven gespickt. |
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Bei km 3 nähern wir uns der imposanten Altstadt, aber leider auch dem Kopfsteinpflaster. |
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Vorbei am Bismarckplatz, dem Fürstlichen Schloss, dem Neupfarrplatz und dem Dom bewegen wir uns
in Richtung des Ostentor. Innenstadt und Kopfsteinpflaster, wir sehen uns auf dem Rückweg wieder. Die Zuschauerzahl ist noch genauso bescheiden, wie das Wetter, aber wenn ich einmal gestartet bin ist mir der Regen eigentlich egal, nur die Kamera ist dauernd nass, da heißt es Objektiv abwischen, was natürlich Zeit kostet und dem Laufrhythmus schadet. Aber in diesem Jahr erlaube ich mir das noch. |
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Nach einem kurzen Abstecher ins Gewerbegebiet laufen wir ab Kilometer 7,5 entlang der Bundesstraße. Das ist das Dilemma jedes Marathons. Ist die Strecke landschaftlich reizvoll, so ist sie zumeist nicht sehr schnell. Ist sie schnell, so ist sie meist eintönig. Mir jedenfalls gefällt es nicht unbedingt entlang einer Bundesstraße zulaufen. Bestzeiten kann ich auch wo anders laufen. Aber hier ist der Blick nach vorne, genauso wie der Blick nach hinten wenig abwechslungsreich. Und zurück müssen wir die selbe Strecke laufen. Ich mache mir Mut: Zurück geht es wenigstens leicht bergab und der Regen hat auch aufgehört, also alles wird besser. | |
Der Veranstalter bemüht sich um Abwechslung der anderen Art.
Mal ein LKW mit Heavy Metal Musikern, jetzt ein Zelt mit Rockmusik.
Die Stimmung hebt sich bei mir, als wir bei km 12 die Bundesstraße verlassen um parallel zur Donau auf
Landstraßen weiterzulaufen. Endlich öffnet sich der Blick auf die Walhalla, wenn auch weit entfernt.
Die ersten Kilometer sind schön gleichmäßig verlaufen und die Helfer an den Verpflegungsständen
sind stets freundlich. Jetzt, laufen wir durch mehrere Dörfer und es scheint fast alle sind an der Strecke,
um uns anzufeuern. Tolle Stimmung! Vorbei am Sarchinger See nähere ich mich Friesheim und Kilometer 17. |
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Mit den Läufern rechts und links von mir frage ich mich:
Wann begegnet uns die Spitze und welche Zeit können die hier wohl laufen? Und dann ist es so weit der Führungswagen begegnet uns. 17,5 km habe ich geschafft und die Spitze hat schon 23km hinter sich. Wer mag wohl in Führung liegen? |
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Logenplatz für mich, da bleibe ich sogar extra stehen und warte. Und es lohnt sich. Rechts die (1550) nicht im Ziel, Links (9) der spätere Zweitplatzierte John Rotich (Ken) 2:19:51min Dahinter der Überraschungssieger Mariko Kipchumba der sich erst am Vortag entschieden hatte hier seinen ersten Marathon zu laufen. Mit 2:18:17h eine überzeugende Premiere und der erste Marathonsieg. Rechts von ihm in schwarzem Trikot Andre Sommer bester Deutscher auf Platz drei. Die führenden Damen habe ich leider für das Foto verpasst. Sie begegneten mir Mitten während der Verpflegungsaufnahme und mit einem Becher Wasser in der Hand kann auch ich kein Foto machen. |
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Startnummer 2 Roba Gamacho (ETH) begegnet uns knapp 20 Sekunden hinter der Spitze laufend. Im Ziel 2:32:46h Platz 7 Für uns ist noch eine Zielzeit von 3:10h möglich. |
Endlich der Wendepunkt in Illkofen ist erreicht und bald darauf auch der Halbmarathon. Die 338 Frank Steffens vom SC Zwiesel hat die Wende schon vollzogen. |
In Barbing sorgt zünftige Blasmusik für gute Stimmung |
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Auf dem Rückweg hier bei Sarching kämpfen alle gegen einen unangenehmen Gegenwind, der uns bis ins Ziel begleiten sollte. Schnell verabschiede ich mich von meiner Zeitentabelle. Ich merke, dass ich nur eine Woche vorher einen Halbmarathon voll laufen musste und bin nicht bereit erneut ans Limit zu gehen. Dann lieber etwas langsamer, es kommen in diesem Jahr schließlich noch 7 weitere Marathons auf mich zu. Da muss man auch mal zurückstecken. | |
So sieht es bei Kilometer 31 aus! Wieder zurück auf der von mir so ungeliebten Bundesstraße kommt neben dem Gegenwind schon das nächste Problem auf die Marathonläufer zu. Erst nur als schwarzer Fleck am Horizont zu sehen, dann die Frage: Was ist denn das, eine Straßensperre? Und dann der Alptraum, für jeden ambitionierten Marathonläufer. Der Wendepunkt des Halbmarathonlaufes wird erreicht. Tausende Läufer im Begegnungsverkehr und vor uns. Vor mir sehe ich eine gelben Luftballon, Zielzeit 2h. Das kann ja heiter werden. Gruppen mit fröhlich plaudernden Läufern, die ihre Kollegen auf der Gegenseite grüßen, mit den Zuschauern erzählen und munter durcheinander laufen. Da die Halbmarathonläufer im Schnitt über eine Minute langsamer laufen als ich, muss ich also ständig Zick Zack laufen um zu überholen. Da kommen ein paar Extra Meter zum Marathon dazu. Die Verpflegungsstände bei km 30, 35 und 40 wären eigentlich die wichtigsten für uns, aber es wird zur Schlacht um die Becher. Zeitverlust inklusive. Ich verabschiede mich auch von der geplanten Zielzeit 3:15h. |
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Zurück geht es in die engen Gassen der Altstadt. |
Von der berühmten Steinernen Brücke geht der Blick über die Donau auf den Dom. Zuvor wurde die Eiserne Brücke überquert und eine heftigst schwankende Hängebrücke. |
Blick zurück auf der Steinernen Brücke km38 |
Blick auf das Brückenmuseum |
Neben der Sonne erwarten uns nun auch tausende von Fans in der Altstadt. Stau im Läuferfeld, aber eine echte Gänsehautstimmung. Alle wollen "ihre" Läuferin, oder "ihren" Läufer sehen und noch einmal anfeuern. Es gilt die letzten 3 Kilometer zu bewältigen. |
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Die letzten Kilometer gleichen einer Hitzeschlacht, bei nunmehr 25Grad quälen sich viele ins Ziel. Da wird der Kilometer immer länger. Halbmarathon und Marathon, die letzten 400 Meter stehen euch bevor. Auch mein Schritt ist jetzt etwas kürzer, aber noch halte ich mich aufrecht. Der fünfte Marathon im fünften Monat ist gleich geschafft. |
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Das Ziel ist erreicht und der Streckensprecher begrüßt mich mit dem Satz: LC Euskirchen, ein Läufer der den weiten Weg von der Eifel bis hierhin gemacht hat. Und auch ich denke mir, ein weiter Weg, erst mit dem Auto und dann auch am heutigen Tage als Läufer. |
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Der schönste Blick als Marathonläufer. Zurück, nachdem man im Ziel angekommen ist. |
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Lange Schlangen vor den Getränkeständen, bei solchem Wetter waren einfach zu wenig Helfer und zu viele durstige Läufer da. 2007 wird's sicher besser. |
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Die Abholung der Kleidung war problemlos und gut organisiert.
Bei der Massage gab es trotz Halbmarathon nur eine relativ kurze Wartezeit und die Helferinnen
und Helfer massierten genau richtig. So dass der Muskel nicht verletzt wird, sondern die Regeneration verbessert wird. Lob und Anerkennung. Regensburg ich komme wieder in 2007, dann zur Europameisterschaft. Die Organisation hat gelobt sich zu verbessern und auch ich werde versuchen meine Zeit dann zu verbessern.Also haben wir beide viel Arbeit vor uns, aber nach dem Marathon ist vor dem Marathon. In diesem Sinne: "Keep on running" |
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