Steinfurt Marathon |
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23. Brooks Steinfurt Marathon 2006 |
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Der Lauf im westfälischen Kühlschrank! Bereits zum 23ten male hatte der Turnerbund Burgsteinfurt 1862 e.V. zum Marathon geladen. |
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Eingang zur Technischen Schule |
Anmeldung ohne Probleme |
Die Kleiderwahl ist etwas schwierig, denn die Temperaturen an sich sind mit 1 Grad plus erträglich, aber es weht ein stetiger eisiger Wind. Wer hat da wohl an der Küste die Türe nicht zugemacht? Ich entscheide mich für ein Langarmshirt, Trikot drüber, 3/4 lange Hose, Handschuhe und ein Had für den Kopf. 15 Minuten vor dem Start machen wir uns auf den Weg zur Startlinie, gleich neben der malerischen Burg gelegen. Schnell noch ein paar Fotos und dann starten auch schon die Inliner, denen wir mit Respekt zusehen. Mann was wird es denen kalt werden, die sind viel schneller unterwegs als wir Läufer. Weiter geht es in die Startaufstellung, problemlos. 2 Minuten vor uns Läufern startet noch ein einzelner Handbiker, dem einige fast noch im Weg stehen. Keine Ahnung, was Leute dazu bringt zwei Minuten vor dem Start noch gemütlich auf der Strecke rumzustehen, oder gar erst in Richtung Start zu gehen. Das geht nur bei so kleinen Veranstaltungen. Bei einem Citymarathon geht 15Minuten vor dem Start schon gar nichts mehr, außer ganz hinten anstellen. Die berühmten Steinfurter Brems- und Zugläufer lassen eine gute Einteilung der Läufer zu. Und so macht sich das Feld der Läufer bei deutlich zu kühlem Wetter pünktlich auf den Weg. |
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Die drei Musketiere vor dem Rennen |
Gleich kommen die Inliner |
Dynamik pur, so sind Inliner bei Start |
Auf geht es, sonst wird es uns noch vor dem Start kalt |
Mein Trainingspartner Frank und ich beschließen, so weit wie möglich zusammenzulaufen, wobei ich immer wieder Fotostops einlegen werde, Frank aber locker durchlaufen soll. Es soll für ihn ein Aufbauwettkampf sein. Nach dem Start geht es zunächst vorbei an der Burg, dann an der Sporthalle und Umkleide vorbei eine leichte Steigung herauf und danach aus Burgsteinfurt heraus. Eisiger Wind bläst uns auf der Tecklenburger Straße entgegen und es bilden sich Läuferketten, um aus der Kälte und dem Wind herauszukommen. Bei Kilometer 3 erreichen wir die berühmte Hollicher Mühle, die auch die Marathonmedaille schmückt, um dann ein längeres Gefällstück zu durchlaufen. Der Wind ist verdammt kalt und wir sind froh, als wir bei km5 nach rechts auf eine Nebenstraße abbiegen. |
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Tecklenburger Straße, hinter uns die 3:15 Läufergruppe |
Die Hollicher Mühle |
Alles hat sich gerade beruhigt, als wir eine kleine Steigung herauflaufen.
Plötzlich ein lauter Knall, 200m hinter uns auf der Hauptstraße, das Geräusch will keiner hören
– Ein Unfall. Alle Köpfe drehen sich herum.
Ich sehe nur noch etwas oranges hochfliegen und ein Auto nach rechts im tiefen Straßengraben verschwinden.
Entsetzen bei den Läufern, war das ein Streckenposten? Wir überlegen, was wir
machen können, aber da kommt auch schon die Polizei angefahren, die nur wenige Meter davor die Strecke gesichert hat.
Den nächsten Sanitäter spreche ich 300 Meter weiter an, er solle auf den Funk achten,
ob Hilfe gebraucht würde aber der versteht mich wohl nicht.
In der Hoffnung, dass nicht schlimmes passiert ist laufe ich schließlich weiter,
als Läufer kann ich eh nicht viel machen. |
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Einsamkeit bei km12 |
Km14 Bauerhöfe bieten Abwechslung |
Km 17 ein paar Bäume zur Abwechslung |
Kalter Gegenwind bei km 19 |
Oben angekommen geht es auf die letzen 2km der ersten Runde, zurück durch die malerische Innenstadt und dann über die Startlinie in die zweite Runde. Meine Frau und angereiste Freunde haben trotz der Kälte ausgeharrt und feuern uns an. Ein kurzer Stopp um mich mit einem Kuss meiner Frau zu dopen, so meinen jedenfalls andere Zuschauer, vorbei am Streckensprecher, dem ich zuwinke und ab in Runde zwei. |
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malerische Innenstadt |
Kopfsteinpflaster bei km 20 |
Die erste Runde ist vollbracht |
Hallo Familie, wie geht es Euch? |
Frank hat meinen kurzen Zwischenstopp genutzt um sich ca. 200 Meter von mir abzusetzen. Der will heute mehr, als nur einen Trainingslauf, was bei einer Zwischenzeit von 1:34:02h für Frank auch möglich ist. Seine Bestzeit steht immerhin bei 3:09h. 28 Sekunden nach Frank laufe ich in die zweite Runde. Mann das wird ein hartes Stück Arbeit, wieder an ihn heranzulaufen. Ich will ihn aber auch nicht zu lange alleine im Wind rennen lassen, sonst kann er Bestzeit doch vergessen. Nach knapp einem Kilometer sind wir wieder zusammen. Das war zwar ein schneller Kilometer, aber ich hoffe alles geht gut. Noch läuft aber alles gut, nur der Wind wird stärker und leider auch noch kälter. Das Feld zieht sich in die Länge, jeder läuft fast einzeln. Ich nehme Frank und die spätere zweite der Damen in den Windschatten und mache das Tempo, bis wir wieder rechts abbiegen. Dann laufen wir wieder alle einzeln. Die nächsten Kilometer bis 27 bringen wenig Änderung. Frank will es nun doch etwas ruhiger angehen lassen und bei km 32 entscheiden wir uns zu trennen. Ich will versuchen auf den letzten 10 Kilometer noch auf 3:07h Endzeit zu kommen. Dazu muss ich im Schnitt 3:20- 3:25 laufen, um sicher zu sein. Zunächst klappt auch alles ganz gut. Aber dann fährt mir die Kälte in den Rücken und nach und nach werde ich nicht mehr schneller als 4:28min/km Die von mir angestrebte 3:07h Endzeit wird quasi vom Winde verweht. Ab km 34 merke ich wie sich von hinten über den Rücken und mein Gesäß die Kälte in meine Oberschenkelrückseite zieht. Der Schritt wird kürzer, und die Psyche schwach. Bei einer rechtwinkligen Abbiegung und einem Blick nach hinten stelle ich fest, dass Frank nur ca. 20 Sekunden hinter mir läuft. Er hat also doch durchgehalten. Nun knapp 5 Kilometer vor dem Ziel, obwohl er eigentlich seinen ersten Marathon in diesem Jahr als Aufbau nutzen sollte, erkennt er die Chance zu einer möglichen Bestzeit für sich. Ich breche den Versuch wegzukommen ab und lasse ihn auf mich auflaufen. Wenn ich schon keine 3:07 laufe, dann er aber wenigstens seine Bestzeit. Bei Bergaufstück zu km 40 setzte ich mich noch mal vor ihn in den Gegenwind, dann bis km41 machen nebeneinander zusammen das Tempo, dann ist mein Accu aber doch zu leer. Der letzte km war eine 4:16 im Gegenwind bergauf, da will mein Kopf schlagartig nicht mehr. Frank, aber feuere ich noch mal an: "Hau ab, das schaffst du alleine", er beißt sich durch und läuft die letzten 1200m in 4:08 min. Mit 3:08:02 erläuft er persönliche Bestzeit und nimmt mir noch 21 Sekunden ab. Aber ich bin zufrieden, schließlich war das schon mein dritter Marathon in diesem Jahr und es folgen noch 9 weitere, da sind die Zeiten nicht ganz so wichtig. Außerdem hat mein Trainingspartner Bestzeit gelaufen, bei dem sch... Wind und bei knapp 0Grad. |
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Bestzeit in 3:08:02h |
Der Trainer diesmal deutlich geschlagen. |
Im Ziel wird mir dann schnell kalt und ich freue mich auf die warme Dusche.
Insgesamt erreichen 663 Männer und 107 Frauen das Ziel.
59 Starter gaben das Rennen auf, einige sicher auch wegen der Kälte. |
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Joachim Semm 2:53:47h,3. M35 und Platz 1 der M35 bei der Westdeutschen Meisterschaft |
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Dann geht es schnell zurück zum Auto und ab nach Hause. Die Fahrt ist kurzweilig, denn unterwegs gibt es genug zu erzählen. Ost-West Geschichten, Läuferweisheiten und Filmzitate sorgen für Abwechslung. Daheim gibt es als Rache an meinem schwachen Geist Fast Food vom Burger und dann ab aufs Sofa. Den Sonntag ruhe ich mich aus, denn schon in drei Wochen heißt es wieder PowerRunner unterwegs, dann in Tschechien beim 50km Lauf von Mnisek pod Brdy. |
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In diesem Sinne, keep on running! | |
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