Wegberg 2008

Westdeutsche 10km Straßenlauf Meisterschaften

Fast ideale Wetterbedingungen sorgten für eine rege Teilnahme an den Westdeutschen- und Nordrhein- Meisterschaften im 10km Straßenlauf. Austragungsort war Wegberg, das sich bereits letztes Jahr beim Halbmarathon bewährt hatte. Entsprechend groß waren die Teilnehmerfelder mit insgesamt 320 gewerteten Frauen und Männern in den beiden Läufen. Die Strecke war auf einem flachen 2 Runden Kurs angelegt, der leider schlechter zu laufen war als 2007. Der Belag ist durchweg Asphalt, daher recht schnell. Leider ist der Abschnitt zwischen Kilometer 1 und 2 leicht Windanfällig, ebenso diesmal auch der Bereich zwischen Kilometer 3 und 4, was bessere Zeiten auch diesmal verhinderte. Dazu gibt es in diesem Jahr zwei Kurven mit 90Grad Abzweigung an denen in einer Kurve Rollsplitt lag und in der anderen eine Baustelle zu umkurven war. Der einzige Verpflegungsstand an der Strecke befindet sich kurz nach Kilometer 5 ist aber dort gut erreichbar und ausreichend. Umkleiden und Parkplätze waren reichlich vorhanden. Speisen und Getränke waren in der Sporthalle zu humanen Preisen ausreichend vorhanden.

LCE
Auch der LC Euskirchen stellt sich neuen Herausforderungen.
(v.l.) Stefan Uedelhoven, Alfons Schönenborn, Hans Schäfer, Dieter Blatzheim und Rolf Lanzerath.

Unser Team war mit verschiedenen Zielen angereist. Hans und Alfons wollten eine gute Einzelplatzierung anstreben. Dieter, Rolf und ich wollten den sieben Jahre alten Kreisrekord der Mannschaft M45 über die 10km "knacken". Außerdem war der Lauf für Dieter und mich die letze echte Tempoprüfung vor dem Köln Marathon.
Vor unserem Rennen gab es dann noch die Möglichkeit den Lauf der Frauen zu verfolgen, der eine Stunde vor unserem stattfand. Hier zeigten sich auch erste organisatorische Mängel, denn keine hielt es für nötig während des Start den Verkehr auf der Straße, die während der ersten 400m belaufen wird anzuhalten. Das übernahmen Sekunden vor dem Start dann einige Läufer, mit dem Ergebnis, dass zwar kein Unglück passierte, etliche Läuferinnen aber Auto umkurven mussten bevor sie sich einreihen konnten, um auf den Radweg zu wechseln, der während der Startphase nicht ausreicht um alle Läuferinnen aufzunehmen.
Start der Frauen Die Spitze dicht gedrängt
Das Feld ist gestartet, ihm gegenüber leider noch einige Autos (nicht im Foto zu sehen)

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Wir nutzen die Stunden bis zu unserem Start zu einer ersten Streckenbegutachtung und zum Einlaufen. Es zeigt sich, dass auch heute mit Wind zu kämpfen ist, eine Sache die in Wegberg häufig ein Problem ist, das die Strecke zur Hälfte recht offen ist.
Bei unserem Start ist zwar der Verkehr diesmal nicht auf der Straße, dafür gibt es andere Probleme. Erst wollen wieder mal alle in der ersten Reihe stehen, was sicher auch daran liegt, dass das Feld eigentlich fast zu groß für einen Lauf ist. Dann soll der Start erfolgen, aber das Absperrband ist noch quer vor der ersten Reihe gespannt und dann erfolgt das Kommando: Auf die Plätze - Läufer los. So einen Start habe ich auch noch nie gehört, ebenso viele andere. Ergebnis der Start ist chaotisch, weil nicht alle zur selben Zeit loslaufen. Die Folge: Schon nach wenigen Metern gibt es Stürze und wenn nicht ein Läufer sich hinter die gestürzten gestellt hätte, damit diese überhaupt wieder auf die Beine kommen wäre sicher noch mehr passiert.
Unsere Truppe stand zum Glück nicht an dieser Stelle und konnte auf Grund der Erfahrung Stürze vermeiden, nicht aber eine recht ruppigen ersten Kilometer, bis sich alle Läufer mal einsortiert hatten.
Dieter Blatzheim war als schnellster unterwegs, dahinter konnten Hans und ich bis zum Kilometer 7 gemeinsam laufen und uns gegenseitig etwas motivieren. Dann musste ich meinem Marathon von letzer Woche doch etwas Tribut zollen und Hans konnte sich nach vorne absetzen. Dahinter die schwierige Aufgabe für Rolf Lanzerath, erstens alleine sein Tempo zu laufen, zweitens dem Gegenwind zu trotzen und dritten sicher ins Ziel zu kommen, damit das Ziel Kreisrekord erfüllt werden kann. Im letzen Drittel des Feldes unterwegs war Alfons Schönenborn, wie immer im Kampf gegen die Uhr und den Seniorenweltmeister der M70, Klemens Wittig. Das Rennen an sich erwies sich als recht unruhig, viele Positionskämpfe, oft an Stellen die unnütz waren. Hans und ich ließen uns davon nicht beeindrucken und liefen fast jeden Kilometer im gleichen Tempo von ca. 3:50min. Die erste Runde wurde in 19:13min absolviert, die zweite bei Hans etwas schneller und bei mir neun Sekunden langsamer.
Im Ziel waren die Zeitnehmer mit der Läuferdichte beim Zieleinlauf etwas überfordert. Daher dauerte die Auswertung und die Wartezeit bis zur Siegerehrung länger als üblich. Nachträglich wurden dann die meisten Zeiten noch einmal korrigiert, so dass auf den Urkunden andere Zeiten stehen, als auf der offiziellen Ergebnisliste.
Für unsern Verein hatte sich die Teilnahme und die Wartezeit bis zur Siegerehrung aber dennoch gelohnt!

Die ersten sechs der M70 in der Wertung Westdeutsche Meisterschaft

Alfons
Alfons Schönenborn (rechts) wird 6. der M70 in der Zeit von 50:32min
Hans Team LCE M45
Hans Schäfer erzielt das beste Einzelergebnis.
Platz 3 in der Westdeutschen Meisterschaft der M60
und Platz 2 - Silbermedaille in der Nordrhein Meisterschaft.
Seine Spitzenzeit 38:07min
Unser Team erzielt in der Wertung der Mannschaften M40- 45 Platz 3 in der Westdeutschen Meisterschaft
und ebenso Platz 3 - Bronzemedaille in der Nordrhein Meisterschaft
Das Team der M45 konnte sich das gesetzte Ziel erfüllen. Mit einer Zeit von 1:55:46h wurde der alte Kreisrekord aus dem Jahre 2001 von uns um über 4 Minuten unterboten, also quasi "pulverisiert". Und das ganz ohne Doping. Nebenbei konnte Dieter Blatzheim eine persönliche Bestzeit erziel und mit 36:34min auch noch Platz 6 in der Nordrheinwertung M45 erreichen. Ich war mit meiner Zeit von 38:35min zwar nicht mit Bestzeit unterwegs, aber zufrieden. Rolf musste dem Wind leider etwas Tribut zollen und blieb mit 40:37min 1 Sekunde über seiner Bestzeit. Aber mit dem Wissen den Rekord geknackt zu haben war das Nebensache.
Die Überraschung des Tages erlebten wir aber dann bei der Siegerehrung. Keiner hatte damit gerechnet, aber unsere Zeit bedeutete Platz 3 bei der Mannschaftswertung sowohl bei der Westdeutschen- als auch bei der Nordrheinmeisterschaft. Nebenbei kommt hinzu, dass die vor uns platzierten Teams aus Essen und Mönchengladbach je eine Läufer Jahrgang 68 und Essen sogar noch eine Läufer Jahrgang 65 am Start hatten. Wir waren also das schnellste reine M45er Team. Da zahlt sich das Training bei LC Euskirchen endlich mal aus. Ein gleichmäßig starkes Team zu bilden ist eben etwas anderes, als eine schnellen Läufer zu haben.
Schade nur, dass einige unserer Vereinskammeraden es vorzogen trotz erfolgter und bezahlter Anmeldung zur Meisterschaft, lieber einen Volkslauf an Stelle der Meisterschaft zu laufen. Das Argument man habe durch den Ausfall von zwei Vereinskammeraden ja keine Altersklassenmannschaft mehr gehabt ist dabei für mich nebensächlich. Ich bin der Meinung Teamgeist zeigt sich auch außerhalb der eigenen Altersklasse und eben dass macht doch einen Verein aus. Unsere Einzelstarter konnte jedenfalls auch ohne eigene Altersklassenmannschaft gute Ergebnisse erzielen und den Vereinsgeist leben und erleben; von der Anreise, über die Vor- und Nachbereitung, bis hin zur Siegerehrung und der Rückreise.

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